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Pflegestelle werden

Ihr überlegt, Pflegestelle bei uns zu werden?

Was genau bedeutet es, Pflegestelle zu sein?

Sollte ein Verein nicht froh um jeden sein, der sich anbietet? Leider ist nicht jeder geeignet und unsere Kleinen sollen natürlich bestmöglich versorgt sein.

Was gibt es zu beachten?

Es gibt Voraussetzungen, die aufgrund von Auflagen des Veterinäramtes erfüllt sein müssen:

1. Es muss ein separates Zimmer für die Pflegetiere vorhanden sein. Dieses Zimmer muss über ausreichend Tageslicht verfügen und mindestens 7 qm groß sein – je nach Anzahl der Tiere auch größer. Das Zimmer muss katzengerecht eingerichtet sein / werden. Hygienevorschriften müssen beachtet werden.

2. Unsere Pflegestellen sollten sich alle im Kreis Viersen befinden, da wir eine persönliche Betreuung gewährleisten sollen.

3. Es muss genügend Zeit vorhanden sein, um die Tiere engmaschig zu betreuen. Dabei gilt: Je jünger die Tiere sind, desto öfter am Tag sollte man sich Zeit für sie nehmen können.

4. Mit jeder Pflegestelle wird ein Pflegestellenvertrag geschlossen.

5. Jede Pflegestelle muss dem Veterinäramt gemeldet werden. Dem Amt steht es frei, jederzeit nach Vorankündigung die Pflegestelle zu überprüfen.

 

Außerdem stellen wir als Verein noch einige zusätzliche Ansprüche:

1. Wir möchten gerne jede Woche ein paar neue Bilder unserer Schützlinge bekommen. 

2. Es wäre toll, wenn alle Pflegestellen bei Facebook vertreten sind, da wir uns dort in einer Gruppe austauschen. Dies ist jedoch keine Voraussetzung.

3. Es muss gewährleistet sein, dass die Tiere auch bei Krankheit versorgt werden können und dass in absehbarer Zeit kein Urlaub gebucht ist (Kitten bleiben im Schnitt zwischen sechs und 12 Wochen auf den Pflegestellen). Natürlich versuchen wir als Verein Lösungen zu finden, sollte etwas Unvorhergesehenes passieren. Bisher hat das noch immer funktioniert!

4. Für Impfungen, Check-Ups oder wenn es Probleme mit den Kleinen gibt, sollte es der Pflegestelle möglich sein, einen der mit uns zusammenarbeitenden Tierärzte in Lobberich, Niederkrüchten, Wachtendonk, Süchteln oder Boisheim aufzusuchen (zur Not wird vom Verein ein Fahrer gesucht).

Für jede Katze / Kitten gilt es, die richtige Pflegestelle zu finden

Flaschenkinder müssen alle 2-4 Stunden versorgt werden, auch nachts, auch am Wochenende, auch an Feiertagen. 

Sie müssen gefüttert, ausmassiert und gewogen werden.

Flaschenkinder sind die Köngisdisziplin bei den Pflegetieren und sollten nur von erfahrenen Leuten betreut werden.

Die kleinen Wilden, die nicht auf einer Pflegestelle geboren werden oder als Flaschenkinder zu uns kommen, müssen „gezähmt“ werden. Auch die kleinen Kitten mit 500 g – gerade mal fünf oder sechs Wochen alt – haben schon mit der Muttermilch aufgenommen, dass vom Menschen Gefahr ausgehen kann. Sie fauchen und spucken, versuchen zu fliehen und verstecken sich. Ihnen muss behutsam beigebracht werden, dass Menschen toll sein können und ihnen nichts passiert.

Es gibt „Zwangskuscheleinheiten“, Spieleinheiten, und bei den ganz Scheuen muss man sich vielleicht einfach mal mit dem Laptop oder einem guten Buch ins Pflegezimmer setzen, damit die Kleinen lernen, die Anwesenheit des Menschen auszuhalten.

Es kann sein, dass die Kleinen sich nach zwei, drei Tagen ganz „normal“, benehmen, es kann aber auch sein, dass man einige Wochen richtig viel Zeit investieren muss.

Generell gilt: Jede Woche, die sie älter sind als sechs Wochen, bedeutet eine Woche mehr Zeit zum zähmen.

Kitten, die erst mit 12 Wochen oder später von uns gesichert werden können, sind meistens schon so scheu, dass sie nicht mehr als Hauskatze vermittelt werden können. Hier suchen wir entweder Pflegestellen mit richtig viel Zeit und Geduld, die alles versuchen, das doch noch zu schaffen, oder wir brauchen Pflegestellen, die diese Wildfänge betreuen, bis sie alt genug zur Kastration sind, und wieder zurück an ihre Fangstelle gehen können.

Dann gibt es noch eine letzte Variante: Wenn wir eine trächtige wilde Katze sichern. Diese Katzen sollen ihre Kitten in sicherer Umgebung bekommen. Sie finden es meist nicht toll, eingesperrt zu sein, und sind gestresst. Auf der Pflegestelle sollte man sie möglichst in Ruhe lassen, aber regelmäßig nach ihnen sehen, um zu schauen, ob die Geburt losgeht und ob es vielleicht Schwierigkeiten gibt. Auch hier gilt – ähnlich wie bei den Flaschenkindern – dass hier Erfahrung gefragt ist. Entweder die der Pflegestelle oder die der Katzenmama.

Nach der Geburt gibt es dann eine besondere Herausforderung: Die Pflegestelle muss der wilden Mama klar machen, dass sie keine Gefahr für die Kitten darstellt. Die Kleinen sollten einmal am Tag gewogen werden, um zu sehen, ob jeder von der Mama gut versorgt wird und damit sie sich direkt an die menschliche Hand gewöhnen. Wenn die Kleinen alt genug sind, geht die Mama zurück an ihre Fangstelle und die Kleinen werden auf der Pflegestelle weiter versorgt und zu gegebener Zeit vermittelt.

Und dann kommt die größte Herausforderung:

Die Pflegestellen sollen ihre Schützlinge wieder hergeben!

Generell sei gesagt, dass unsere Pflegestellen natürlich immer das Recht haben, ihre Schützlinge selber zu adoptieren. Und genau das kommt bei uns auch immer mal wieder vor. 

Außerdem haben die Pflegestellen ein Mitspracherecht, wohin ihre Schützlinge gehen. Die Kleinen sollen vor der Vermittlung in den Pflegestellen besucht werden, so dass Pflegemama / Pflegepapa die Interessenten auf jeden Fall kennen lernen.

Nach einer Vorkontrolle bei den Interessenten durch ein Vereinsmitglied sollten die Pflegestellen in der Regel ihre Schützlinge selber in ihr neues zu Hause bringen, um den Kleinen den Umzug zu erleichtern. So haben die Kleinen eine ihnen bekannte Person dabei und die Pflegestelle lernt umgekehrt auch das neue Zuhause kennen und wissen, wo ihre Babies landen. 

Warum man sich das alles antun sollte?

Die Belohnung sind die Liebe und das Vertrauen der kleinen Schützlinge. Wenn ein kleiner Fauchi zum Megakuschler wird, wenn Tiere, die draußen gestorben wären, in ein tolles Zuhause ziehen können, wenn Katzenmamas kastriert das Haus verlassen und nie wieder Babies kriegen müssen, dann geht unseren Pflegestellen das Herz auf. Die Tiere geben einem einfach soooo viel zurück. 

Wir haben im Kreis Viersen geschätzt ca. 10.000 Streunerkatzen. Wir versuchen unser Möglichstes, diesen Bestand zu reduzieren, indem wir kastrieren und Alles von der Straße holen, was vermittelbar ist.

Finanziell?

Unsere Pflegestellen arbeiten alle ehrenamtlich. Wir sind ein kleiner Verein, der nur von Spenden lebt und wir können keinerlei Bezahlung bieten. Im Gegenteil. Um möglichst vielen Tieren zu helfen, wäre es schön, wenn unsere Pflegestellen für Futter und Katzenstreu selber sorgen.

Tierarztkosten, Impfungen, Wurmkuren, benötigte Medikamente – all das wird natürlich vom Verein bezahlt.

Auch bei der Einrichtung der Pflegezimmer sind wir behilflich, solange unser Fundus dies hergibt. Alles, was hingegen selber gestellt werden kann, ist natürlich super.

Bis zum Ende gelesen, und immer noch Interesse? Dann passt es bestimmt. 

Meldet Euch gerne telefonisch unter 01515-6322656 bei Tanja oder bei Heike 0178-9829577, wir freuen uns auf Euren Anruf!