Frühlingszeit - Zeit für Schutz gegen Zecken und Flöhe !

Immer wenn wir Fundtiere posten, aber auch in Ortsgruppen wird immer wieder gefragt, warum man freilaufende Katzen sichert, statt sie einfach laufen zu lassen, es gibt ja schließlich Freigänger.

Hier unsere Gedanken dazu

Es ist toll, dass die Menschen hinsehen, und sich Sorgen um die Katzen machen! Natürlich gibt es Freigänger, denen es gut geht, und die nur durch die Gegend streifen, und hier und da natürlich auch gerne Futter annehmen.

Es gibt aber auch entlaufende Wohnungskatzen, die auf Hilfe angewiesen sind. Streuner, die kein zu Hause haben, Freigänger, die nicht mehr nach Hause finden, weil sie z.B. in einem Auto mitgefahren sind, Tiere die verletzt wurden, die dement werden, oder aus einem anderen Grund nicht nach Hause finden.

Wir sichern lieber ein Tier zuviel wie eines zu wenig, das Hilfe gebraucht hätte.

Generell können wir sagen, dass bei 100 Sicherungen etwa 5 Tiere dabei sind, die gechipt, registriert und nicht vermisst werden.

Die Tiere, die uns gemeldet werden sind entweder neu in der Umgebung, verletzt, sind unkastriert, oder sehen schlecht aus. Unser Bauchgefühl sagt uns oft, ob da etwas nicht stimmt.

Jeder Katzenbesitzer sollte froh sein, dass es Menschen gibt, die sich kümmern, und uns diese Tiere melden. Es könnte irgendwann das eigene Tier sein, das Hilfe braucht.

Im Kreis Viersen gibt es zum Glück die Kastrations- Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht.

Das heißt, dass alle Freigänger gekennzeichnet ( Chip oder Tatto) sein müssen, und bei Tasso oder Findefix auf den Halter registriert sein müssen. Wenn wir also einen Freigänger sichern, wird als erstes nach der Kennzeichnung geschaut, und wo das Tier hingehört. Das Tier wird also nirgends eingesperrt, hingebracht oder festgesetzt, sondern wir benachrichtigen sofort die Besitzer, oder lassen das Tier weiterziehen, wenn es nicht verletzt ist.

Sollte ein Tier verletzt sein, und wir erreichen den Besitzer nicht sofort, bringen wir es zur Behandlung zum Tierarzt (auch das sollte im Sinne der Besitzer sein) und dort kann das Tier wieder abgeholt werden.

Wenn ein Tier nicht gekennzeichnet und/oder nicht registriert ist, dann stimmt etwas nicht. Dann handelt es sich vermutlich um eine entlaufene Wohnungskatze oder um einen Streuner. In beiden Fällen muss das Tier gesichert werden.

Unkastrierte Streuner oder unkastrierte Freigänger vergrößern das Katzenleid, weil einfach immer mehr Tiere auf der Straße leben und sterben müssen. Es gibt im Kreis Viersen etwa 10.000 Streuner, die sich selbst überlassen sind. Man sieht sie nicht so wie in der Türkei oder Spanien, aber sie sind da. Dieses Elend muss ein Ende haben, und das geht nur durch konsequente Kastrationen. Wir arbeiten eng mit dem Veterinäramt zusammen, und überwachen die Kastrationspflicht. Werden uns unkastrierte Tiere gemeldet, fangen wir diese ein, prüfen, ob es einen Besitzer gibt, klären diesen auf, oder wenn sich kein Besitzer findet, lassen wir die Tiere kastrieren.

Es war ja „schon immer so, das Katzen draußen rumlaufen“. Nein, das war es nicht. Katzen gehören nicht in die deutsche Natur, sondern wurden vom Menschen hergebracht und als Haustiere gehalten. Der Mensch hat sich irgendwann nicht mehr richtig gekümmert, die Tiere sich selber überlassen, und diese sind verwildert und haben sich vermehrt. Sie sorgen für ein Ungleichgewicht in der Natur, und sind selber Krankheiten und Gefahren ausgesetzt. Der Mensch ist dafür verantwortlich dieses Leid und dieses Ungleichgewicht wieder in Ordnung zu bringen.

Katzen sind die einzigen Haustiere, die man einfach frei herumlaufen lässt. Keiner würde seinem Pferd, seiner Ziege oder auch seinem Hund erlauben alleine durch die Gegend zu streifen, auch wenn diese vermutlich genau wie eine Katze wieder nach Hause finden würden. Damit den Katzen diese Freiheit weiterhin gewährt werden kann (und ja, auch wir haben Freigänger, und mache Katzen kann man einfach nicht drinnen halten) muss man als Halter einer Katze viele Gefahren in Kauf nehmen. Den Straßenverkehr, die Kämpfe mit Artgenossen, die Gefahr, dass die Tiere versehentlich eingesperrt werden, dass sie in Autos mitfahren und nicht mehr nach Hause finden, dass sie wissentlich oder versehentlich vergiftet werden, dass sie sich selber ein neues zu Hause aussuchen… Wer all diese Gefahren für sein Tier in Kauf nimmt, der sollte auch dafür Verständnis haben, dass seine Katze im Zweifel einmal von tierlieben Menschen gesichert wird, um sie zu schützen.