Freilaufende Katzen
Warum sichern wir "Freigänger"?
Immer wieder erreichen uns Fragen, warum wir auch freilaufende Katzen sichern, statt sie einfach laufen zu lassen – schließlich gibt es Freigänger. Es freut uns, dass Menschen sich Sorgen um diese Tiere machen und aufmerksam sind. Natürlich gibt es Freigänger, denen es gut geht und die gelegentlich Futter annehmen, doch nicht alle Katzen sind in der Lage, eigenständig sicher zu leben.
Es gibt entlaufene Wohnungskatze, Streuner, die kein Zuhause haben, Freigänger, die durch beispielsweise eine unfreiwillige Mitfahrt im Auto nicht mehr nach Hause finden, sowie verletzte oder demente Tiere – kurz: Fälle, in denen Hilfe unabdingbar ist. Wir sichern lieber ein Tier zu viel, als ein Tier, das dringend Unterstützung bräuchte, zu übersehen.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass von 100 Sicherungen etwa 5 Tiere bereits gechipt, registriert und als vermisst gemeldet sind. Die Tiere, die uns gemeldet werden, sind häufig neu in der Umgebung, verletzt, unkastriert oder wirken in einem schlechten Zustand – unser Bauchgefühl sagt uns oft, ob hier etwas nicht stimmt.
Im Kreis Viersen besteht eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht. Das bedeutet, dass alle Freigänger gekennzeichnet sein müssen – entweder durch Chip oder Tattoo – und bei entsprechenden Datenbanken registriert sein müssen. Wird ein Freigänger gesichert, prüfen wir zunächst die Kennzeichnung, um den Besitzer umgehend zu benachrichtigen oder das Tier weiterziehen zu lassen, wenn es unversehrt ist. Ist ein Tier verletzt oder nicht registriert, sichern wir es zur Kastration und weiteren Behandlung, um einer unkontrollierten Vermehrung entgegenzuwirken.
Katzen sind in Deutschland oft die einzigen Haustiere, die frei herumlaufen dürfen. Keiner würde seinem Hund, Pferd oder Ziege erlauben, unkontrolliert draußen zu streifen – und dennoch ist dies bei Katzen oft der Fall. Diese Freiheit bringt viele Gefahren mit sich: Straßenverkehr, Kämpfe, Vergiftungen und mehr. Wer sich für diese Freiheit entscheidet, muss auch die Risiken in Kauf nehmen. Deshalb sind wir da, um zu helfen, bevor es zu spät ist. Jeder Katzenbesitzer sollte dankbar sein, dass es Menschen gibt, die sich kümmern und melden, wenn ein Tier Unterstützung braucht – denn eines Tages könnte es auch das eigene Tier sein.
Sichern von Streunern
Für weniger Leid auf der Straße
Alleine im Jahr 2021 hat unser Fangstellen-Team dabei geholfen, dass über 600 Katzen eingefangen und 400 davon kastriert werden konnten. 226 von ihnen kamen als Pflegetiere auf unsere Pflegestellen, einige wurden auch dort geboren.
Unser Team stellt Lebendfallen auf, setzt Katzen mit Umsetzern in Transportboxen um, bringt sie zur Untersuchung und Kastration zum Tierarzt und fährt sie anschließend entweder zurück zur Fangstelle oder in eine Pflegestelle.
Dank moderner Technik ist es uns möglich, den gesamten Fangprozess noch effizienter und stressfreier für die Katzen zu gestalten. Unsere Kameras senden automatische Benachrichtigungen an unsere Handys, sobald eine Katze in die Falle geht. Dadurch können wir die Falle gezielt und nur dann auslösen, wenn auch wirklich jemand vor Ort sein kann. So verhindern wir, dass die Tiere unnötig lange in der Falle ausharren müssen.
Bei der Koordination achten wir darauf, dass Helfer in der Nähe bevorzugt werden, um die Reaktionszeit so kurz wie möglich zu halten. In vielen Fällen binden wir auch Anwohner mit ein, die bereits eine Decke über die Falle legen, um der Katze einen geschützten Rückzugsraum zu geben. Sobald ein Teammitglied eintrifft, wird die Katze aus der Falle in eine sichere Transportbox umgesetzt und kann anschließend zum Tierarzt gebracht werden.
Wir brauchen Unterstützung!
Die Arbeit an den Fangstellen ist eine echte Mammutaufgabe, und wir suchen dringend Helfer, die uns unterstützen, indem sie:
• Tierarztfahrten übernehmen
• Bei Fangstellen mithelfen
Seit Einführung der Kastrationspflicht am 01.07.2022 bekommen wir noch mehr Meldungen und müssen zusätzliche Fangstellen einrichten.
Bei Kastrationsaktionen auf z.B. Bauernhöfen ist die Koordination unserer Einsätze besser planbar, auch wenn wir natürlich nie genau wissen, wann und wie viele Tiere in die Falle gehen. An anderen Fangstellen hingegen ist eine Planung kaum möglich – wir müssen spontan reagieren, Fallen aufstellen, diese scharf stellen und dann geduldig warten, bis ein Tier gesichert werden kann.
Die Katzen können in der Regel morgens gegen 08:00 Uhr zur Kastration gebracht und am Nachmittag zwischen 16:00 und 18:00 Uhr wieder abgeholt werden. Diese Fahrten lassen sich oft gut vor oder nach der eigenen Arbeitszeit einplanen. Auch an Wochenenden gibt es immer wieder Fahrten.
Gerade hier sind wir auf jede Unterstützung angewiesen, insbesondere für die Tierarztfahrten. Unsere Fangstellenhelfer betreuen oft mehrere Einsatzorte gleichzeitig, können Fangstellen nicht verlassen oder sind nach stundenlangem Warten erschöpft. Jede Fahrt, die uns jemand abnimmt, entlastet unser Team enorm.
Wenn Ihr uns unterstützen möchtet, meldet Euch gerne bei Sabine (178 - 98 295 77) oder Jana (0176 - 849 500 48)!