DRINGEND Pflegestellen gesucht !

Tanja

 

Ich bin Tanja, seit September 2016 Pflegestelle im Verein und wohne in Schwalmtal.

Meine Katze Crazy kam eines Tages nicht mehr nach Hause, aber ich wollte nicht ohne Katzen sein. Eine neue Katze adoptieren kam nicht in Frage, Crazy hätte mir bei ihrer Rückkehr was anderes erzählt, sie duldete keine anderen Götter neben sich. Ich wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass sie eventuell doch noch den Weg wieder nach Hause findet.

Aus diesem Grund habe ich mich bei den Notfellen gemeldet und mich als Pflegestelle beworben. Schwups: Zwei Tage später hatte ich drei süße wilde Fauchi-Spuckies in meinem Gästezimmer sitzen: Maja, Ronja und Sissi.

Dass kleine süße Babykatzen solch eine Herausforderung sein könnten, hätte ich vorher nicht gedacht. Die kleinen Wilden denken, man will sie töten, und wollen einem zuvor kommen.  Das richtige Handling lernt man aber schnell, notfalls durch Schmerz. (Die Narbe, die Ronja mir verpasst hat, verblasst aber so langsam.) 

 

Meine Crazy kam leider nicht mehr wieder und somit folgte ein Notfellchen dem anderen. Einmal Pflegestelle, immer Pflegestelle. Mittlerweile ist das Gästezimmer das Katzenzimmer und steht seit fünf Jahren nicht mehr leer. Das Bett ist Kratzbäumen und Katzenklos gewichen und zum Geburtstag bekomme ich nur noch Katzensachen geschenkt. Zum Glück habe ich eine tolle Mutter, die mich unterstützt, so dass ich doch auch ab und an noch in den Urlaub fahren kann, wenn die Kitten denn gesund und munter sind.

 

Ich bin Profi-Pflegestellenversager und habe mittlerweile 6 eigene Katzen und 2 Hunde. 

 

 

 

Auf meiner Pflegestelle sind mittlerweile über 200 Tiere gewesen. Für alle habe ich hoffentlich das passende Zuhause ausgesucht, zu vielen habe ich bis heute noch Kontakt. Die Kleinen gehen zu lassen fällt immernoch schwer, oft kann man nicht sofort nach Hause fahren, denn man muss erstmal ein Stück heulen, aber wenn man nach Hause kommt, heißt es Ärmel hochkrempeln, Zimmer putzen und desinfizieren und auf neue Notfelle warten. Man wartet leider nie lange.

 

Ich habe leider auch schon einige Tiere verloren und das nimmt jedes Mal ein Stück meines Herzens mit, wenn man hilflos beim Sterben zusehen muss. Deswegen ist es so wichtig, dass nun in unserem Kreis die Kastrationspflicht gilt. Kitten, die nicht auf der Straße geboren werden, müssen auch nicht in unseren Armen sterben.

 

 

Seit 2019 habe ich den Sachkundenachweis nach § 11 und betreue auch andere Pflegestellen im Verein und bin Kassenwart im Vorstand. Je mehr wir werden, desto mehr können wir bewirken. 

 

Es kostet Zeit, Energie und Schweiß, aber ich könnte mir nicht mehr vorstellen, meine Freizeit mit unnützen Dingen zu verplempern, wenn es doch so viele Wesen gibt, die Hilfe brauchen.