Frühlingszeit - Zeit für Schutz gegen Zecken und Flöhe !

Bonny

20.02.2021 von Tanja

Heute morgen haben wir die kleine Bonny gehen lassen müssen. 

Hilflosigkeit – Traurigkeit – Wut!

Nur 3 Tage war sie bei uns.

3 Tage hat sie Liebe bekommen.

3 Tage haben wir mit ihr gekämpft.

3 Tage haben wir versucht, ihre Besitzer zu finden.

Alle zwei Stunden hat ihr Pflegefrauchen versucht, ihr etwas zu essen anzubieten, teelöffelweise, denn mehr konnte sie nicht aufnehmen. Bonny hat nur noch 1,5 kg gewogen als sie zu uns kam. Sie hat ihr regelmäßig eine Infusion gemacht und versucht, sie von all den Flöhen zu befreien, die ihr das letzte bisschen Blut aussaugen wollten. 

Bonny war so schwach, dass sie ihre Beine nicht mehr getragen haben. Sie hat Urin verloren, weil ihre Muskeln die Blase nicht mehr kontrollieren konnten.

Bonny hat jeden Tag weiter abgebaut, es war leider schon zu spät.

Ob Bonny da draußen verhungert ist und deswegen alle ihre Organe Schaden genommen haben oder ob Bonny vielleicht vorher schon krank war und deswegen so abgemagert ist, wir wissen es nicht.

In der letzen Nacht hat sie nichts mehr zu sich genommen. Selbst Flüssigkeit, die man ihr ins Mäulchen geträufelt hat, hat sich nicht mehr schlucken können. Sie war zu schwach. 

Mit letzter Kraft hat Bonny sich voller Vertrauen zu Menschen geschleppt, die sich kümmern und die nicht weggesehen haben. Die nicht denken: Eine Katze kommt schon alleine klar.

Sie kommen nicht alleine klar!!!

Die Melderin hat Bonny in unsere Obhut gegeben in der Hoffnung, dass wir die Kleine wieder aufgepäppelt bekommen. Wir haben es nicht geschafft. 

Bonny ist in den Armen einer für sie Fremden gestorben. Sie wurde von einer Fremden in den letzen Tagen und Nächten getröstet. Eine Fremde hat ihr beigestanden bei ihrem Kampf.

Warum?

Weil Bonny nicht gechipped, geschweige denn registriert war.

Aber Bonny wurde zumindest 3 Tage geliebt. Gehalten. Gestreichelt.

Vielleicht war Bonny auch eine wilde Streunerin, die niemand je geliebt und gewollt hat, die sich in ihren letzten Tagen hilfesuchend an den Menschen gewendet hat.

Bonny starb nicht wie viele andere Katzen draußen, alleine, ohne Beistand, sich selbst überlassen, vergessen.

Wenigstens das konnten wir für sie tun.

Warum hat sie vorher keiner bemerkt?

Warum haben ihre Besitzer sie nicht gesucht?

Warum war sie in solch einem Zustand auf der Straße?

Warum werden so viele Katzen geboren, wenn sich doch der Mensch nicht kümmert?

Warum werden Freigänger nicht kastriert damit diese sinnlose Vermehrung aufhört?

Warum werden sie nicht gechipped, damit man weiss, wo sie hingehören?

Warum nicht registriert?

Warum kümmert der Mensch sich nicht um kranke und hilfesuchende Tiere?

Warum schauen so viele weg?

Warum muss dieses Elend sein, wenn wir es doch verhindern könnten?

Am Ende bleiben Traurigkeit, Hilflosigkeit und Wut.

RIP kleine Bonny!

Wir werden dich nicht vergessen!