Hier findest du viele Infos, Tipps und Tricks rund um das Leben mit Katzen. Jede Katze ist natürlich ein individuelles Wesen, aber diese allgemeinen Hinweise und Erklärungen können dir den Einstieg in das Zusammenleben mit deinem Vierbeiner erleichtern.
Warum nicht nur eine?
Immer wieder werden wir gefragt, ob wir unsere Kitten auch einzeln vermitteln.
Nein, wir vermitteln unsere Kitten nicht einzeln.
Die einzige Ausnahme ist, wenn bereits durch irgendwelche Umstände ein Kitten im gleichen Alter (und gleiches Alter bedeutet maximal ein paar Wochen jünger oder älter) vorhanden ist.Warum? Warum macht es sich ein Tierschutzverein so schwer und ist nicht froh um jedes Kitten, das ein tolles Zuhause findet?
Warum passt der vorhandene zehn Jahre alte Kater nicht zu dem Kitten? Der Kater ist doch total lieb!?
Warum soll die vorhandene Katze, die ja gerade mal drei ist und leider ihren Gefährten verloren hat, nicht mit einem 12 Wochen alten Kitten getröstet werden?
Der Kater ist doch gerade mal 12 Monate alt! Der passt auf jeden Fall zum Kitten! Nein!
Für Katzenfreunde ist kaum etwas niedlicher als ein kleines Katzenbaby. Der Entschluss, sich ein Kätzchen anzuschaffen, ist daher schnell gefasst. Viele adoptieren ein einzelnes Kätzchen, weil sie glauben, dass es dann anhänglicher wird. Jedoch ist oft das Gegenteil der Fall. Denn wenn junge Katzen vereinsamen, können sie schwere Verhaltensstörungen entwickeln. Wenn die Katzenwelpen im Alter von 12 Wochen ihre Mutter verlassen, ist ihre Sozialisierung längst nicht abgeschlossen. Sie brauchen daher den Kontakt zu gleichaltrigen Katzen, mit denen sie spielen, raufen und kuscheln können. Katzen lernen dabei wichtige Verhaltensweisen, um glücklich und gesund aufzuwachsen. Wächst eine kleine Katze in Einzelhaltung auf und kann ihrem Bedürfnis nach Interaktion mit gleichaltrigen Kätzchen nicht nachkommen, kann es passieren, dass sie stattdessen Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Vielleicht wird sie versuchen, die spielerischen Kämpfe, die sie eigentlich mit ihren Artgenossen übt, an ihren Menschen zu erproben. Das ist durchaus schmerzhaft und wird oft als aggressives Verhalten gedeutet.
Ein erwachsenes Tier ist kein geeigneter Partner für ein Kitten, da es womöglich mehr Ruhe benötigt, nicht mehr so verpielt ist, zu kräftig ist für das Kitten, oder einfach von ihm genervt ist.
Man stelle sich vor, Sie sind 65 Jahre alt (= Katze ca. 12 Jahre), gerade in Rente und genießen Ihr Leben. Dann kommt jemand daher, und quartiert ein dreijähriges Kind (= 12 Wochen altes Kitten) ein. Dann kommt mal klar! Die Senioren können noch so kinderlieb sein, aber das wird auf Dauer nicht gutgehen. Wenn allerdings zwei Dreijährige ins Haus kommen, die miteinander spielen und toben, und dann zum Kuscheln zu Oma und Opa kommen – das klappt fast immer!
Aber die Katze ist erst drei? Ja… das entspräche dann ungefähr einer 28-jährigen Frau. Was haben denn eine 28-Jährige und eine Dreijährige gemeinsam, wenn es nicht Mutter und Tochter sind?
Und was macht die Kleine, wenn die Große Jahre vor ihr über die Regenbogenbrücke geht? Wird sie dann wieder neu vergesellschaftet? Und wenn das nicht mehr klappt? Bleibt sie dann ganz alleine?
Und der einjährige Kater, sprich der 15-jährige Teenager? Der kümmert sich doch bestimmt total gerne um den Dreijährigen? Und wie der sich kümmert! Wenn der Kater einmal zu kräftig spielt, dann kann das böse Folgen für das Kleine haben.
Uns ist es in erster Linie wichtig, das bestmögliche Zuhause für unsere kleinen Babies zu finden. Erst danach kommt der Mensch mit seinen Wünschen. Wir versuchen immer, für beide die passende Kombination zu finden, denn die Entscheidung, Kitten aufzunehmen, ist eine Entscheidung, mit der man 20 Jahre leben können will. Und dies sollte gut durchdacht sein und passen.
Wohnungseinrichtung
Wie viele qm pro Katze?
Es lässt sich sicherlich vortrefflich darüber streiten, ob 40, 50 oder 60 m² passend sind; deshalb sollte das Augenmerk nicht (nur) auf der „richtigen“ Quadratmeterzahl liegen, sondern auch darauf, wie sich das Katzenleben darin gestalten lässt – da geht es nämlich auch um die Aufteilung und Einrichtung des Raums. Ein Revier, das Ihre Katze mit einem Blick überschaut, ist sicherlich weniger reizvoll, als mehrere Räume, die es immer wieder neu zu entdecken gibt.
Auch draußen werden Reviere kleiner, je besser die Fütterung ist. Aber auch satte Katzen wollen jagen! Der psychologische Aspekt spielt also eine wesentliche Rolle: Stellen Sie sich vor wie es für Sie wäre – jeden Tag in demselben, kleinen Raum, der schnell abgeschritten ist – da ist Langeweile vorprogrammiert. Irgendwann lässt die Konzentration nach, es gibt ja nichts, worauf Sie sich fokussieren können, und Sie werden träge und depressiv. Der einzige Höhepunkt ist die Futterzeit! Darauf leben Sie hin und Sie leiden irgendwann auch noch an Übergewicht.
Ein düsteres Szenario! Dabei ist es ganz einfach, mit ein wenig Kreativität und Einfühlungsvermögen attraktive Anreize zu schaffen!
- Vergrößerung der Nutzfläche durch Klettermöglichkeiten!
- Katzenbabies immer zu zweit halten!
- Platz für Kletterspaß ist auch in der kleinsten Hütte!
Mit etwas Phantasie und einem Blick für Innendesign können Sie die Wohnfläche Ihrer Katze vergrößern, indem Sie an den Wänden Möglichkeiten zum Klettern, Laufen oder Liegen schaffen.
Und der Fensterplatz ist für die Samtpfote reserviert! Ausschließlich und mit Dauerkarte!
Denn Katzen lieben es, auf der Fensterbank zu sitzen! Zum einen ist das ein erhöhter Ausguck, von dem aus die Katze alles im Visier hat, zum anderen gibt es da draußen ständig Bewegung, Action – das reizt das Auge der Jägerin ungemein. Außerdem kann man sich im Sommer herrlich in der Sonne aalen, im Winter spendet die Heizung von unten wohlige Wärme: Das nennt man dann „Katzenglück mit Aussicht“. Kein Wunder also, dass Fensterplätze hart umkämpft sind! So manche Katze teilt da gar nicht gerne mit Artgenossen und Blumentöpfen.
Die Natur in die Wohnung holen. Freigänger sind tagtäglich vielen verschiedenen Sinneseindrücken ausgesetzt: Geschmäcker, Gerüche oder Töne. Stubentiger müssen sich mit einem viel kleineren, überaus menschlich geprägten Lebensraum zufriedengeben. Aber den kann man durchaus natürlich aufpeppen:
1. Dekorieren Sie die Wohnung mit Materialien aus der Natur: Steine, Ton, Holz oder Pflanzen wie Seegras oder Moos.
2. Zimmerbrunnen sind bei Katzen extrem angesagt, am liebsten mit Kugeln, die sich im Wasserstrahl oder -fall bewegen. Im Zoofachhandel gibt es spezielle Trinkbrunnen, nur für Katzen.
3. Kübelpflanzen für die Katz: Schaffen Sie eine grüne Oase für sich und Ihre Katze. Sie können Kübel oder Töpfe mit Pflanzen aufstellen, die der Katze behagen. Am besten Gräser wie Bambusgras, Segge- oder Gold-Flattergras. Geeignet sind auch Blauer Schwingel und Strandhafer.
4. Auch Katzen, die nie als Freigänger unterwegs waren, lieben Naturgeräusche; die sind wahrscheinlich im Unterbewusstsein abgelegt. Es gibt CDs mit Naturgeräuschen, die können Sie abspielen. Aber bitte leise, denn zu aufdringliche, laute Geräusche mögen Katzen meist nicht.
5. Katzengras ist nicht nur dekorativ, es hat für die Katze auch eine wichtige Funktion: wenn Katzen sich putzen, verschlucken sie Haare. Aber wie kommt das? Katzenzungen sind rau, da sie mit ihren vielen kleinen Widerhaken wie eine Bürste mit Borsten funktionieren: Wenn sich die Katze putzt, stellen sich die Haken auf, kämmen das Fell und halten gleichzeitig lose Haare fest, die dann auch verschluckt werden. Die verschluckten Härchen sammeln sich normalerweise erst im Magen und werden dann über den Darmtrakt ausgeschieden. Wenn sich zu viele Haare ansammeln, frisst die Katze in freier Wildbahn Gras – vor allem die grobfaserigen Pflanzenteile – um die unverdaulichen Haare herauswürgen zu können. Gras fungiert gewissermaßen als eine Art „Brechmittel“ – zugegeben – nicht sehr appetitlich, aber ein ganz natürlicher Vorgang für Ihre Katze. Wohnungskatzen sollten Sie deshalb ersatzweise Katzengras anbieten. Katzengras gibt es im Zoofachhandel in verschiedenen Sorten und kann ganz einfach in der Wohnung gezogen werden.
Katzenklos
Die Faustregel ist, immer ein Klo mehr als Katzen. Sollten Sie also zwei Katzen haben, sollten drei Klos in Ihrer Wohnung stehen. Außerdem sollte mindestens ein Klo auf jeder Etage sein. Zwei oder drei Klos direkt nebeneinander werden von der Katze als ein Klo wahrgenommen. Die Klos sollten also unbedingt an verschiedenen Orten stehen, egal wie klein die Wohnung ist. Manche Katzen mögen keine Klos mit Deckel. Es sollte daher immer mindestens ein Klo ohne Deckel vorhanden sein.
Rückzugsorte
Egal wie schön man es sich denkt, die Katzen suchen sich ihre Plätze selber aus. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Vierbeiner ein und richten Sie ihnen ihren Lieblingsplatz schön ein. Jede Katze sollte mindestens eine Schlafhöhle oder einen erhöhten Liegeplatz haben. Und wenn sie unbedingt in Ihrem Kleiderschrank schlafen will…, dann machen Sie doch einfach eine Ecke frei, Sie verlieren sonst sowieso.
Kratzbaum
Am besten einen Kratzbaum aus Naturmaterialien wählen. Die überzeugen nicht nur durch hochwertige Verarbeitung und Materialien ohne Chemie, sondern tun auch der Katze gut. Zugegeben, in der Anschaffung sind sie etwas teurer, aber es zahlt sich auf Dauer aus, in einen soliden Baum zu investieren.
Kratztonne
Katzenkratztonnen gibt es mit Höhleneingängen und gepolsterten Liegeflächen im Inneren. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der robuste Strukturstoff ist perfekt zum Krallenwetzen und die Höhlen bieten kuschelige Rückzugsmöglichkeiten: Ein neuer Lieblingsort für Ihren Stubentiger!
Designer-Kratzmöbel
Wer dem Interieur eine besondere Note geben will, hat auch die Möglichkeit, seinen Wohnraum mit individuellen Katzenmöbeln zu gestalten. Das wertet nicht nur den Raum auf, sondern macht auch der Katze und dem Betrachter Spaß!
Fenster & Türen
Solange Fenster und Türen geschlossen sind, droht keine Gefahr. Aber sobald Fenster gekippt sind oder ein Lüftchen die Tür zuschlägt, kann’s heikel werden: Katzen sind Jäger (zugegeben, das ist die wie vielte Wiederholung – aber es ist überaus wichtig, das Katzenwesen zu verstehen) und deshalb entsprechend neugierig. Nur nicht von der Wuschelmähne täuschen lassen! Katzen quetschen sich so gut wie überall durch: Wo der Kopf durchpasst, folgt auch der Rest! Eine Katze, die versucht, ein gekipptes Fenster zu passieren, kann leicht hängenbleiben und sich schwer verletzten. Auch Türen können zur Falle werden: Die Katze will gerade durchlaufen – und zack – der Wind oder ein unachtsamer Zweibeiner – haut mit Schmackes die Tür zu! Da ist schnell mal der Schwanz eingeklemmt. Dabei ist es denkbar einfach, Türen und Fenster zu sichern.
Für Fenster gibt es – je nach Gusto und baulichen Umständen – für die Seitenwinkel oder oben Gitter, Netze oder Springrollos zum Schutz der Katze.
Türen halten Sie mit Türstoppern in Zaum – sogar stilecht im Katzenformat – wenn Sie wollen.
Sesam öffne dich: Es gibt übrigens viele „Spezialisten“ unter den Katzen, die problemlos Türen öffnen! Ein geübter Sprung auf die Klinke und die Tür ist auf: Eine Tür, die geschlossen bleiben soll, also am besten abschließen.
Waschmaschine & Trockner
Sehnsuchtsorte für Katzen sind die, an denen es mollig warm und obendrein geschützt ist: Waschmaschine und Trockner, die – mit oder ohne Wäsche – noch Restwärme verströmen – sind also prädestiniert für unsere Miezen – da lässt sich so herrlich ungestört ausspannen! Tragisch kann das allerdings enden, wenn die 60 Grad Wäsche ansteht und die Katze sich inmitten der Wäsche befindet. Besser vor jedem Wasch- bzw. Trockengang einen kurzen Blick riskieren.
Das ist wie mit dem Schulterblick im Straßenverkehr: Es ist eher unwahrscheinlich – aber womöglich befindet sich da doch mal jemand – im schlimmsten Fall eine Katze in der Trommel – sicher ist sicher! Erst schauen – dann anschalten! Katzenbesitzern sollte dieser Katzen-Kontrollblick in Fleisch und Blut übergehen.
Pflanzen
Es gibt Pflanzen, die sind für Katzen unbedenklich, andere sollten aus dem Katzenhaushalt verbannt werden. Aber welche sind das genau? – Welche gehören denn nun zu den „guten“ Pflanzen und welche sind für Katzen giftig?
https://botanikus.de/informatives/giftpflanzen/giftpflanzen-und-tiere/tier-gefunden/katzen
Balkon
Wie den Balkon katzensicher machen? Ein Platz an der Sonne! Auch Katzen lieben Balkonien! Hier gibt es so viele interessante Eindrücke: Gerüche, Geräusche, Beute – äh Vögel – flattern vorbei – da möchte man am liebsten den ganzen Tag verbringen. Aber sicher sollte der Balkon sein. Und es liegt am Katzenfreund, ihn katzensicher zu gestalten. Bevor man zur Tat schreitet, aber die Genehmigung vom Eigentümer einholen, wenn die Wohnung gemietet ist. Netze für Balkone gibt es in unterschiedlichen Farben und Maschenstärken – von ganz klein bis ganz groß (20 – 50 mm). Bitte eher eine kleinere Maschenstärke wählen, damit die Katzen nicht doch noch durchschlüpfen können. Das Material sollte qualitativ hochwertig sein. Und am besten UV-beständig, und vor allem reiß- und bissfest. Ganz klasse findet es Ihre Katze, wenn Sie nicht nur an Ihre Liege denken, sondern ihr auch eine tolle Kletter- und Liegeecke einrichten – wahlweise auch ein schattiges Eck – dann können Sie beide in vollen Zügen balkonen.
Wecken Sie den Jäger in ihr! Spielzeug ist ein Muss!
Aber Jäger ist nicht gleich Jäger: Manche mögen schnelle, fetzige Spiele, andere belauern gerne Ihre Beute und wieder andere mögen lieber nur im Kopf jagen, also Denkspiele, die mit Strategie zu tun haben. Es muss auch nicht immer eine fressbare Beute, also Futter oder Leckerlies als Belohnung geben. Die meisten Spiele funktionieren sehr gut mit Ersatzbeute.
Hier ein paar Anregungen für Katzen Spielzeug:
1. Angeln: Schüssel mit Wasser füllen und Tischtennisball oder Korken auf die Wasseroberfläche geben – je größer die Wasseroberfläche, desto spannender wird das Spiel!
2. Forschen: Kartons, Schachteln oder große Papiertüten mit Schlupflöchern ausstatten. Innen etwas zum Entdecken platzieren (Papier, Spielzeug, Blätter, Tannenzapfen o.ä.).
3. Kreiseln: Kreisel aus Holz gibt es in vielen Spielwarengeschäften für kleines Geld; man kann die Kreisel mit einer Art Peitsche oder per Hand antreiben. Katzen können sie wunderbar verfolgen und ihnen durch pfoteln neue Richtungen geben.
4. Wildern: Auch die übrigen Mitbewohner haben manchmal ganz tolles Spielzeug, das Katze gerne mal ausleiht: z.B. Hundespielzeug.
5. Squash: Bälle an die Wand werfen und von der Katze erjagen lassen.
6. Lauern: Beute im Loch nachstellen, die immer mal kurz hervorlugt und gleich wieder verschwindet. Irgendwann muss man die Beute aber auch mal opfern, sonst verliert auch der geduldigste Jäger die Lust.
7. Fangen: Festes Lederband ,mit oder ohne Anhängsel, das rasch über den Boden gezogen wird – der Klassiker schlechthin, leicht zu variieren und unverwüstlich. Kleine Bälle, Fellmäuse, zerknüllte Papierknäuel oder Walnüsse werfen.
8. Lichtspiel: Den Lichtkegel einer Taschenlampe im Dunkeln bejagen lassen. Das Spiel dicht vor der Fellnase beginnen lassen und der Katze eine reelle Chance lassen, das Licht zu erbeuten.
Der Einzug und die Vergesellschaftung
Sechs Tipps für eine erfolgreiche Zusammenführung
Katzen sind sehr gesellige Tiere mit einem ausgefeilten diplomatischen Sozialverhalten.
Leider hält sich sehr hartnäckig das Gerücht, Katzen seien Einzelgänger. Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger – das ist ein gewaltiger Unterschied. Allerdings können Katzen durch jahrelange Einzelhaltung, vor allem, wenn sie schon sehr früh von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt wurden, zu Einzelgängern gemacht werden. Die Haltung von zwei oder mehr Katzen ist für die meisten Katzen deswegen wichtig. Es gilt jedoch, einiges bei einer Zusammenführung zu beachten – man kann nicht erwarten, dass zwei fremde Katzen sofort dicke Freunde werden.
Welche Katzen passen zueinander? Nur weil zwei Lebewesen Katzen sind, passen sie noch lange nicht zusammen. Das ist bei uns Menschen ja nicht anders, wir befreunden uns auch nicht mit jedem, den wir auf der Straße treffen. Für eine erfolgreiche Zusammenführung ist es wichtig, die „neue“ Katze sorgfältig auszuwählen. Das Alter, der Charakter und das Geschlecht spielen bei der Wahl eine wichtige Rolle.
Manche Rassekatzen bleiben lieber unter sich, die Vorgeschichte von Katzen aus dem Tierschutz kann ein wichtiger Faktor sein und auch vorhandene Krankheiten oder Behinderungen können Einfluss auf eine Vergesellschaftung haben.
Wir Menschen tragen die Verantwortung für das Wohl und die Zufriedenheit unserer Katzen. Das gilt auch für die Wahl einer passenden Katze. Die Folgen einer falschen Wahl können zu Rückzug, Unsauberkeit, Depression oder gar bis zum Mobbing unter den Katzen führen.
Wie gestalte ich die Zusammenführung?
Fast jede Katze wird eine neue Katze immer erstmal als Eindringling oder gar Bedrohung ansehen – ein ganz natürliches Verhalten. Die vorhandene Katze betrachtet ihre Umgebung als ihr Revier. Es wird von ihr deswegen tagtäglich mit ihren Pheromonen markiert. Pheromone sind Botenstoffe zur chemischen Kommunikation und jede Katze hat ihre eigenen individuellen Duftstoffe. Wenn mehrere Katzen zusammenleben, dann bilden sie mit der Zeit durch das tägliche Reviermarkieren eine Art unverwechselbaren Gruppenduft. Diese Welt der chemischen Kommunikation, der „Düfte“, ist für Katzen genauso wichtig wie für uns Menschen die Sprache. Nur wenn das gesamte Revier nach unserer vorhandenen Katze oder Katzen riecht, fühlen sie sich wohl. Wenn jetzt eine neue Katze einzieht, riecht sie fremd. Damit kommen wir zum ersten Schritt einer Zusammenführung.
Tipp 1:
Wenn die Möglichkeit besteht, sollten die Katzen schon – bevor sie sich persönlich kennenlernen – ihre Düfte austauschen. Am besten nimmt man ein Bettchen oder eine Decke, das die Katze viel benutzt, und legt sie der jeweils anderen Katze zum Schnuppern hin. Dabei kann man das Bettchen mit dem fremden Geruch ruhig ein paar Tage bei den Katzen liegen lassen.
Tipp 2:
Der nächste Schritt ist der Einzug selbst. Die neue Katze muss an diesem Tag viel Stress verkraften. Sie wird aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, verliert eventuell ihre Geschwister oder vertraute Katzenkumpel, hat die beängstigende Fahrt zu bewältigen und kommt in ein fremdes Revier, in dem schon eine oder mehrere Katzen wohnen. Damit sie erstmal zur Ruhe kommen kann, sollte im Vorfeld ein separates Zimmer für sie vorbereitet werden.
Tipp 3:
Neue Katzen sollten am Anfang immer erstmal allein einen Teil ihres zukünftigen Zuhauses entdecken können. Bei dieser Gelegenheit können sie sich auch Fluchtpunkte (z.B. unter dem Bett oder auf dem Schrank) suchen, die ihnen ein gewisses Gefühl von Sicherheit geben. Überlegen Sie, welches Zimmer – Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche oder andere – am besten dafür geeignet ist, um die Katzen von einander zu separieren. Ein Katzenklo, Wasser und ein Futternapf sollten für die neue Katze schon bereitstehen.
Tipp 4:
Es ist davon abzuraten, die neue Katze im Kennel (Transportbox) eingesperrt den vorhandenen Katzen zeigen. Das wäre für die neue Katze eine sehr stressige Situation. Stellen Sie sich vor, Sie würden in einer Ihnen fremden Wohnung von einer Schar kläffender Hunde oder mehreren lautstarken Teenagern belagert werden – das ist eine vergleichbare Situation.
Ab diesem Zeitpunkt bestimmen alle beteiligten Katzen das weitere Vorgehen. Sie geben das Tempo vor, nach dem wir uns zu richten haben. Besonders ängstliche Katzen werden länger brauchen als sehr soziale Katzen. Es ist auch eine Frage der Gewöhnung. Wenn häufiger ein Neuzugang einzieht, ist es für alle Beteiligten einfacher, als wenn so ein Ereignis nur einmal in ihrem Leben stattfindet. Natürlich werden Ihre schon vorhandenen Katzen neugierig die Tür belauern, hinter der die Neue eingezogen ist. Bei einigen Katzen kann man schon nach rund einer Stunde die Tür öffnen und offen lassen, andere sollten tage- oder gar wochenlang separiert werden. Da spielen vor allem das Alter und die Vorgeschichte eine Rolle. Es ist nun mal einfacher, zwei Kitten zu vergesellschaften, als zwei Senioren.
Für die vorhandenen Katzen ist die neue Katze erstmal ein Eindringling und es ist völlig arttypisch, wenn der Eindringling angefaucht oder gar angeknurrt wird. Es hängt von dem Verhalten der einzelnen Katzen ab, ab wann es zu viel ist oder nicht. Wenn eine der Katzen sich gar nichts mehr traut, vor Angst erstarrt oder ähnliches, ist eine längere Separierung anzuraten. Blutige Kämpfe sollten auf jeden Fall unterbunden werden, sie sind kein gutes Zeichen. Die kätzische Diplomatie ist auf Kampfvermeidung denn auf Angriff ausgelegt. Wenn es zu tätlichen Auseinandersetzungen kommt, würden wir immer sofort einen erfahrenen Tierverhaltenstherapeuten oder Tierheilpraktiker hinzuziehen. Gemeinsam mit ihm muss dann entschieden werden, ob eine Vergesellschaftung überhaupt möglich ist oder nicht.
Das gilt auch für Katzen, deren Angst im Laufe der Zusammenführung immer stärker wird. Im Normalfall gewöhnen sich die Katzen jeden Tag etwas mehr aneinander. Es wird immer wieder mal gefaucht oder gebrummelt, doch so nach und nach fällt die Scheu und die Neugierde siegt. In dieser Phase ist positive Verstärkung sehr wichtig.
Tipp 5:
Mit positiver Verstärkung betont und belohnt man jedes erwünschte Verhalten. Wenn zum Beispiel die beiden sich fremden Katzen sich Nase an Nase begrüßen, lobt man beide überschwänglich und gibt ihnen vielleicht auch noch ein Leckerli. Auf diese Weise wird das erwünschte Verhalten für die Katze mit etwas Schönem und Angenehmen verknüpft.
Tipp 6:
Hilfreich ist außerdem das Schaffen von für alle beteiligten Katzen neuen Situationen. Ein neuer Karton, ein neues Spielzeug, ein neuer Kratzbaum, alles was für alle Katzen nicht vertraut riecht, also noch nicht von ihnen markiert wurde, kann benutzt werden. Mit dieser Neuerung schaffen Sie eine gleichberechtigte Situation für die Katzen. Alle werden neugierig sein, sie entdecken wollen. Setzen Sie sich am besten in die Mitte von allen und halten viele Leckerli und noch mehr Lob für jede positive Annäherung bereit. Die ersten gemeinsamen Wochen sollten mit regelmäßigen Fortschritten vorangehen. Sie sollten einerseits die Katzen genau beobachten, um gegebenenfalls einschreiten zu können. Andererseits sollten Sie sich aber auch nicht „gluckenhaft“ verhalten. Die Katzen werden sich mit der Zeit immer weiter annähern, sich morgens mit einem gegenseitigen Schnuppern begrüßen, nebeneinander fressen, sich in der Nähe des anderen ausruhen, sich gegenseitig putzen, miteinander spielen und durch die Wohnung toben und – sofern Ihre Katzen der Typ dafür sind – irgendwann miteinander kuscheln. Bei jedem dieser Fortschritte wird Ihnen ganz warm ums Herz werden, versprochen!
Mit jedem Neuzugang werden die Beziehungen aller Katzen untereinander neu gemischt. Es kann passieren, dass sich zwei schon befreundete Katzen auf einmal auch anfauchen. Außerdem gibt es keinen ständigen Chef in einer Katzengruppe, sondern nur situationsabhängige. Das bedeutet, dass die eine Katze zum Beispiel beim Fressen der Chef ist, beim Spielen aber die andere. Auch diese Rollen können durch einen Neueinzug verändert werden.
Katz und Hund
Können sich Katze und Hund anfreunden?
Tatsächlich sind Freundschaften – oder zumindest gegenseitige Akzeptanz – zwischen Hund und Katze gar nicht ungewöhnlich. Besonders, wenn Hund und Katze schon als Jungtiere miteinander in Kontakt kommen, haben sie die Gelegenheit, die „Fremdsprache“ des anderen von klein auf zu lernen.
Auch die Vergesellschaftung eines erwachsenen Hundes mit einem Katzenbaby oder einer erwachsenen Katze mit einem Welpen ist meist unproblematisch, da das Jungtier keine Bedrohung darstellt.
Wie kann ich Katze und Hund zusammenführen?
Wenn Sie eine Vergesellschaftung von Hund und Katze planen, kommt es darauf an, welches Tier bereits im Haushalt lebt. Gehört das Revier im Wohnzimmer der Katze, wird sie den neuen Hausgenossen zunächst als Eindringling wahrnehmen. Hunde sind als Rudeltiere in der Regel aufgeschlossener gegenüber neuen Mitbewohnern.
Gewöhnen Sie die Tiere schon vor dem Einzug des jeweils anderen an dessen Geruch und Lautäußerungen: Spielen Sie der Katze Tonaufnahmen von Hundegebell vor – eingangs natürlich ganz leise – und nehmen Sie mit einem Tuch Duftproben vom jeweiligen Fell. So erfahren die Tiere schon voneinander, bevor sie sich erstmalig begegnen.
Der erste Kontakt sollte in einem neutralen Zimmer stattfinden.
Damit ist gemeint, dass dort weder Futternapf, Schlafkorb oder Katzenklo vorhanden sein sollen. Beide Tiere sollten kurz vor der Begegnung gefressen haben – ein voller Bauch verhindert allzu große Anspannung.
Lassen Sie die Katze als Neuankömmling zunächst in der Transportbox und halten Sie den Hund während der Zusammenführung an der Leine.
Kommt hingegen der Hund neu in den Haushalt, schließen sie die Tür und sorgen Sie dafür, dass die Katze den Hund aus sicherer Entfernung beobachten kann. Ohnehin sollten die Tiere sich einander freiwillig nähern: So kann die Katze flüchten, falls die Begegnung ungünstig verläuft und die Tiere sich jagen.
Halten Sie die Katze dem Hund nicht vor die Nase, sondern warten Sie, ob beide sich freiwillig beschnuppern. Versuchen Sie, sich dabei möglichst ruhig und neutral zu verhalten. Die Tiere spüren Ihre Nervosität und schwingen sich darauf ein. Wenn am Ende Mensch und Tier aufgeregt sind, ist das für die Zusammenführung hinderlich.
Loben Sie die Tiere ausgiebig, verzichten Sie aber in dieser Situation auf Leckerlies als Belohnung, damit kein Futterneid aufkommt. Seien Sie auch nicht allzu enttäuscht, wenn die Katze den Hund mit einem Krallenhieb auf die Nase begrüßt oder der Hund die Samtpfote kläffend auf den Schrank jagt – die Tiere müssen zunächst Gelegenheit haben, ihre Position im Haushalt zu klären. Friedliche Toleranz ist ein schöner Erfolg.
Die ersten Begegnungen sollten jeweils nur wenige Minuten dauern und grundsätzlich unter Aufsicht stattfinden. Steigern Sie die Dauer der Treffen mit jedem Tag ein wenig, bis Hund und Katze gelassen aufeinander reagieren.
Worauf muss ich achten, wenn Hund und Katze ein Team werden sollen?
Bevor Sie Hund und Katze zusammenbringen, beachten Sie bitte diese wichtigen Punkte:
Vorerfahrungen: Es ist von Vorteil, wenn beide Tiere bereits positive Erfahrungen mit der jeweils anderen Gattung gemacht haben. Welpen und Kitten aus Haushalten, in denen sie zusammen mit Hunden bzw. Katzen sozialisiert wurden, haben in der Regel keine Toleranzprobleme.
Bei Tierheim- oder Tierschutztieren ist meist bekannt, ob Erfahrungen mit der anderen Tierart vorliegen.
Charakter: Katze und Hund sollten nach Möglichkeit ein ähnliches Wesen haben. Ein lebhafter Hund begreift unter Umständen nicht, warum der ruhige Stubentiger nicht mit ihm toben mag. Hund und Katze, die es beide gemütlich lieben, können hingegen einträchtig auf dem Sofa zusammenfinden.
Privatbereiche: Beim Futter hört bei Tieren die Freundschaft oft auf. Sorgen Sie dafür, dass Hund und Katze gar nicht erst in Futterneid geraten. Füttern Sie beide zur selben Zeit und nach Möglichkeit in getrennten Räumen. Positionieren Sie den Katzennapf so, dass der Hund ihn nicht erreichen kann, z.B. erhöht oder in einem schwer zugänglichen Zimmerwinkel.
Auch das Katzenklo sollte für den Hund tabu sein.
Rasse: Während alle Rassen – was ihren Jagdtrieb betrifft – ähnlich gepolt sind, sind bei Hunden im Verlauf der Zuchtgeschichte je nach Rasse besondere Eigenschaften gezielt verstärkt worden. Einige haben daher einen besonders starken Jagdtrieb, der die Verträglichkeit mit Katzen erschwert. Andere Hunderassen sind für ihre Gutmütigkeit bekannt und lassen sich im Zweifelsfall einiges von der Katze gefallen. Größenunterschiede zwischen Hund und Katze sind hingegen weniger relevant.
Ernährung
Fertigfutter
Katzen können bedarfsgerecht mit einem Fertigfutter ernährt werden. Wichtig ist, dass es als Alleinfuttermittel deklariert ist. Das bedeutet, dass das Futter alle Nährstoffe und Bestandteile enthält, die die Katze jeden Tag braucht. Nassfutter ist Trockenfutter vorzuziehen, da Katzen, die Trockenfutter fressen, wenig Wasser zusätzlich trinken.
Bei Nassfutter wird die Wasseraufnahme allein schon durch die Fütterung gefördert. Das beugt Harnwegsproblemen vor. Sollte die Katze nur Trockenfutter fressen, sollte sie zum Wassertrinken animiert werden (beispielsweise durch einen Trinkbrunnen).
Der Vorteil von Trockenfutter ist allerdings, dass die Katze jederzeit selber entscheiden kann, wann und wieviel sie isst, denn Katzen fressen bis zu 20 Mal am Tag. Es setzen sich keine oder kaum Fliegen auf Trockenfutter ab und es ist den ganzen Tag genießbar, während hingegen Nassfutter nach ein bis zwei Stunden entsorgt werden sollte. Wenn man also berufstätig oder aus anderen Gründen längere Zeit nicht zu Hause ist, empfiehlt sich eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter.
Bei Katzenwelpen ist es sinnvoll, sie an viele verschiedene Futtermittel zu gewöhnen (siehe Futterprägung weiter unten). Bei erwachsenen Tieren sollten Futtermittelmarken und Futtermittelsorten nicht so häufig gewechselt werden, um den Magen-Darm-Trakt der Tiere nicht unnötig zu belasten.
Selbst gekochtes Futter
Es ist auch möglich, seine Katze allein mit selbst gekochtem und zusammengestelltem Futter zu ernähren. Ein solches Futter ist zwar frei von industriellen Zusatzstoffen, die Zubereitung erfordert aber ernährungswissenschaftliche Kenntnisse und einen gewissen Zeitaufwand, um eine an Eiweißen, Fetten, Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen wirklich ausgewogene Kost herzustellen. Wer sich entscheidet, für seinen Vierbeiner selbst zu kochen, sollte zunächst entsprechende Literatur lesen und sich anschließend von einem auf Ernährung spezialisierten Tierarzt beraten lassen. Bei langfristiger Fütterung von selbst gekochtem Futter sollte ein Rationsplan erstellt und genau berechnet werden, um einen Mangel oder Überschuss an wichtigen Nährstoffen zu vermeiden.
Futter für kranke, trächtige oder junge Tiere
Für die Auswahl eines geeigneten Futtermittels bei kranken Tieren, trächtigen / säugenden oder heranwachsenden Tieren sollte unbedingt der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Er sollte mit entscheiden, welches Futtermittel für das individuelle Tier zum jeweiligen Zeitpunkt optimal ist.
Vegane oder vegetarische Ernährung
Eine rein vegane oder vegetarische Ernährung von Katzen ist abzulehnen. Sie entspricht nicht den ernährungsphysiologischen Grundbedürfnissen einer Katze und ist deshalb aus Tierschutzsicht nicht vertretbar. In einigen klinischen Studien wurden erhebliche Mangelerscheinungen bei Katzen festgestellt, die vegan ernährt wurden. Somit kann durch vegane Fütterung nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Katze Schmerzen, Leiden und Schäden durch diese Art der Fütterung entstehen, was ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz bedeuten würde.
Woher kommt das Fleisch im Fertigfuttermittel?
Bei der Fleischerzeugung fallen Schlachtnebenprodukte an, die nicht ihren Weg über die Ladentheke finden. Sie sind die Ausgangsmaterialien für Hunde- und Katzenfutter. Die Herstellung von Fertigfuttermitteln für Tiere ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Danach dürfen für Heimtierfutter nur tierische Nebenprodukte verwendet werden, die auch für den Menschen genusstauglich sind. Innere Organe wie Herz, Leber, Milz oder Nieren werden zum großen Teil zu Tierfutter verarbeitet. Die anfallende Menge ist so groß, dass ausreichend Fleisch für die Herstellung von Tiernahrung vorhanden ist und kein Tier nur für die Herstellung von Hunde- oder Katzenfutter geschlachtet werden muss. Bio-Hundefutter und Bio-Katzenfutter bilden derzeit erst ein sehr kleines Marktsegment. Wenn zukünftig aufgrund erhöhter Nachfrage durch den Menschen mehr Fleisch-, Ei- und Milcherzeugnisse von Tieren aus tiergerechter Haltung gekauft werden, wird auch der Marktanteil von Hunde- und Katzenfutter wachsen, für deren Herstellung Schlachtnebenprodukte von Tieren aus tiergerechter Haltung verwendet werden. Letztendlich entscheidet allein der Mensch mit seinem eigenen Konsumverhalten darüber, wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hühner und andere Geflügelarten gehalten werden.
Allergisch auf Futtermittel?
Katzen können auf Futtermittel allergisch reagieren. Meist sind die Ursachen nicht auf einen Wechsel des Futtermittels zurückzuführen, wie viele Tierhalter meinen. Es treten vielmehr Reaktionen auf ein Futter auf, das die Katze bereits seit längerer Zeit frisst. Eine Unverträglichkeitsreaktion oder gar eine Futtermittelallergie kann durch alle Bestandteile des Futters ausgelöst werden. Häufige Allergene sind Eiweiße, aber auch bestimmte Getreidesorten oder Futterzusatzstoffe. Die Symptome einer solchen Erkrankung sind vielfältig. Sie können die Haut und / oder den Magen-Darmtrakt betreffen.
- Juckreiz (besonders im Ohren- und Kopfbereich)
- Ödeme um die Augen (Verdickungen)
- Hautentzündungen und andere Hautreaktionen
- Durchfall und / oder Erbrechen
Die Diagnostik ist meist sehr schwierig und langwierig, da dieselben Symptome auch durch viele andere Erkrankungen hervorgerufen werden können. Hat der Tierarzt den Verdacht, dass eine Futtermittelallergie vorliegen könnte, wird er eine Eliminationsdiät zusammenstellen. Das bedeutet, dass der Tierhalter über mehrere Wochen (mindestens 6-8) ein Futter mit einer bisher noch nie gefütterten Eiweiß- und Kohlenhydratquelle füttert. Alternativ kann auch eine sogenannte „hypoallergene“ Diät gefüttert werden, in der die Eiweiße so aufgeschlüsselt sind, dass die Katze nicht mehr allergisch darauf reagiert. Auch Zusatzstoffe können Allergien hervorrufen. Das trifft sowohl für die Verwendung von Fertigfutter als auch für Zusätze zu, die der Tierhalter selbst zubereitetem Futter beimischt. Die beste Therapie besteht – wie bei allen Allergien – darin, die auslösende Substanz zu vermeiden. Diese zu identifizieren, ist aber oft sehr schwierig. Um abzuklären, ob es sich überhaupt um eine Futtermittelallergie handelt bzw. um den allergieauslösenden Futterbestandteil zu identifizieren, sind häufig ein langer Atem und regelmäßige tierärztliche Kontrollen nötig.
Unsauberkeit
Nasse Flecken auf dem Teppich, stinkende Hinterlassenschaften auf dem Parkett: Wenn Katzen plötzlich unsauber werden, sind viele Besitzer erst einmal hilf- und ratlos. Wie soll man reagieren, was kann man tun?
Grundsätzlich: Ruhe bewahren, erstmal sauber machen – und dabei gut nachdenken. Die Ursachenforschung bei der Katze kann einige Zeit in Anspruch nehmen, denn diese können von körperlichen Problemen über psychische Belastung bis hin zur fehlerhaften Raumplanung reichen. Das Schöne ist aber, dass viele Auslöser sich leicht beheben lassen, wenn man schnell eingreift und die Katzenhaltung entsprechend anpasst. Und die Schnelligkeit spielt hierbei tatsächlich eine Rolle: Toleriert man die Unsauberkeit bei Hauskatzen zu lange, gewöhnt sich die Katze das neue Verhalten nicht mehr so einfach ab.
Soll man unsaubere Katzen bestrafen? Nein! Das nachträgliche Bestrafen der Katze sowie die Unterstellung, das Verhalten sei als gezieltes Ärgern der Besitzer gedacht, sind geläufig, aber komplett sinnlos.
Im ersten Fall kann die Katze in der Regel keine Verbindung zwischen dem Defäkieren und der Strafe herstellen. Dies führt zu Stress und Stress wiederum kann ein Auslöser für Katzen sein, der sie erst unsauber macht – ein Teufelskreis. Und auch wenn es oft so scheint, als sei die Miez ein verständnisvolles Gegenüber, muss jedem Besitzer klar sein, dass keine Katze oder Hauskatze kognitiv dazu in der Lage ist, einen natürlichen Vorgang wie das Pinkeln gezielt als Angriff auf das Wohlbefinden der Besitzer zu nutzen.
Der in diesem Zusammenhang häufig gehörte Ausdruck „Protestpinkeln“ ist irreführend, denn die Katze reagiert zwar möglicherweise auf eine ihr unangenehme Situation, aber nicht aufgrund einer bewussten „Denen zeige ich es jetzt!“-Entscheidung. Sie kann sich einfach nicht anders helfen. Aber wir können es, wenn wir die Ursache richtig identifiziert haben. Dabei beginnen wir mit dem Eindeutigsten.
Körperliche Ursachen für unsaubere Katzen
Die Blasenentzündung ist eine häufige körperliche Ursache für Unsauberkeit. Zum einen muss das Tier einfach öfter und schafft es irgendwann nicht mehr, dies zu kontrollieren. Zum anderen ist das Urinieren schmerzhaft und die Katze verbindet diesen Schmerz möglicherweise mit dem Ort, an dem sie ihn das erste Mal verspürt hat: Dem Katzenklo. Dies kann sogar dazu führen, dass das Katzenklo auch nach Abklingen der Entzündung nicht mehr akzeptiert wird. In diesem Fall am besten einen neuen Platz für das Klo suchen oder die Box selbst tauschen.
Ein Erkennungszeichen für die Blasenentzündung kann es übrigens sein, wenn viele kleine Klümpchen im Streu liegen, also oft, aber nur in kleinen Mengen gepinkelt wird.
Andere körperliche Gründe können Parasiten sein, die Magen-Darm-Probleme auslösen. Auch Harnsteine oder Entzündungen im Afterbereich können zur Unsauberkeit führen. All diese Probleme können – genau wie die Blasenentzündung – vom Tierarzt erkannt und behoben werden.
Der erste Schritt bei Unsauberkeit sollte also der Besuch in der Tierarztpraxis sein.
Nehmen Sie am besten gleich Stuhlproben der Katze mit. Eine weitere mögliche Ursache von Unsauberkeit ist – genau wie beim Menschen – das Alter: Katzensenioren können schlicht inkontinent werden, vergessen, wo das Katzenklo steht oder es aufgrund körperlicher Beschwerden nicht mehr nutzen. In diesem Fall kann man nicht wirklich viel machen, außer der Katze den Zugang zum „stillen Örtchen“ möglichst einfach zu gestalten und möglicherweise auf eine Art Body oder Windel zurückzugreifen, wie sie von verschiedenen Händlern angeboten werden.
Psychische Auslöser für Katzen, unsauber zu werden
Unsauberkeit kann grundsätzlich durch Veränderungen ausgelöst werden, beispielsweise durch einen Umzug. Auch neue Mitglieder im Haushalt, sei es durch die Geburt eines Kindes oder den Einzug eines neuen Partners, können dazu führen, dass die Katze sich zur Reviermarkierung genötigt sieht. Gleiches gilt natürlich für die Aufnahme neuer tierischer Gefährten. Auch Veränderungen im erweiterten Umfeld, z.B. durch den Einzug einer neuen dominanten Katze in der Nachbarschaft, können zu solchem Verhalten führen. Da in solchen Fälle die Ursache des Stresses nicht behoben werden kann, ist es wichtig, der Katze Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten anzubieten und ihrem Bedürfnis nach Nähe nachzukommen, wenn sie es einfordert. Auf diese Weise kann sich die Katze mit Ihrer Unterstützung langsam an die neuen Umstände gewöhnen.
In solchen Fällen handelt es sich auch nicht um klassische Unsauberkeit, sondern um Reviermarkierung. Den Unterschied erkennen Sie an der Position, die die Katze beim Urinieren einnimmt: Hockend ist es pinkeln, stehend markieren.
Auch wenn Sie Urin an den Wänden finden, handelt es sich um eine Markierung. Ängste, Trauer oder Einsamkeit können hingegen zu klassischer Unsauberkeit führen. Auch hier ist die intensive, liebevolle Beschäftigung mit der Katze das zuverlässigste Mittel der Behandlung.
Weitere Ursachen der Unsauberkeit neben körperlichen und psychischen Ursachen
Mindestens genauso häufig liegt eine weitere Ursache für Unsauberkeit in Mängeln rund ums Katzenklo.
Zu wenige Katzenklos, deren Position oder die falsche / nicht ausreichende Befüllung, eine falsche Raumaufteilung und natürlich auch das zu seltene Saubermachen können hier eine Rolle spielen. Stehen Katzenklo und Futterschale zu nah beieinander, verweigert die Katze möglicherweise die Nutzung des Klos.
Das ist nachvollziehbar: Wer möchte schon gerne neben der Toilette essen? In diesem Fall sollte sich das Problem einfach beheben lassen, indem man einen neuen Platz für eines der beiden sucht.
Zu viel Urin und Dreck im Katzenklo: Katzen benutzen oft keine schmutzigen Katzenklos oder solche, die zu stark nach Fäkalien riechen. Deswegen ist nicht nur die tägliche Entfernung von Fäkalien wichtig, sondern auch die regelmäßige Erneuerung der gesamten Streu sowie die regelmäßige gründliche Reinigung der kompletten Schale.
Falsches Klo Modell: Ist das Katzenklo zu klein kann die Katze es ebenfalls ablehnen – oder schlicht nicht in der Lage sein, die Schale zu treffen. Geschlossene Katzenklos sind zwar oft angenehmer für die Besitzer und scheinen der Katze ein geschützteres Umfeld zu bieten, halten aber auch den Geruch deutlich länger, was der Katze wiederum höchst unangenehm ist.
Zu wenige Katzenklos: Zu viele Hauskatzen – zu wenig Toiletten: Wenn mehrere Hauskatzen in einem Haushalt zusammenleben, empfehlen sich mehrere Katzenklos. Die Faustregel lautet: Immer eine Toilette mehr, als Katzen da sind. Die Katzenklos sollten zudem räumlich voneinander entfernt stehen, um die nötige „Privatsphäre“ zu ermöglichen und zu verhindern, dass eine Katze die andere beim Toilettengang stört.
Falsches Katzenstreu, zu wenig Katzenstreu: Katzen haben deutlich empfindlichere Nasen als wir Menschen und können Streu, die für uns völlig neutral riecht, als unangenehm empfinden. In solchen Fällen hilft vor allem so lange zu experimentieren, bis man das geeignete Produkt gefunden hat. Es sollte auch darauf geachtet werden, immer genügend Streu einzufüllen, damit die Katze ihr Geschäft verbuddeln kann und auch ein zweiter Toilettengang für die Katze möglich ist, sollte das Klo noch nicht gesäubert worden sein.
Der Tropfen, der das Katzenklo zum Überlaufen bringt
Vielleicht haben Sie beim Lesen dieser Liste an ein oder zwei Stellen gedacht: Oha, das mache ich auch und das mache ich dafür nicht – und meine Katze benutzt trotzdem das Katzenklo! Dann haben Sie zum einen eine benutzerfreundliche Katze. Zum anderen haben Sie bisher Ihr Glück ein wenig herausgefordert. Es kann nämlich durchaus sein, dass die Katze einiges hinnimmt und dann plötzlich irgendetwas hinzukommt, aufgrund dessen sie plötzlich doch unsauber wird – und dieses Etwas dann zu identifizieren wird möglicherweise äußerst schwer, da es keinen offensichtlichen Zusammenhang gibt.
Hinweis zur Entfernung der Verunreinigungen durch Unsauberkeit
Achten Sie bei der Reinigung der betroffenen Stellen unbedingt darauf, ein geeignetes Mittel zu verwenden. Wird der Uringeruch nicht vollständig entfernt, besteht die Gefahr, dass die Katze die Stelle erneut als Klo ansieht. Gewisse Reiniger können aber auch den Markierungsimpuls auslösen. Es gibt für die Beseitigung der unerwünschten Hinterlassenschaften Spezialmittel.
Zusammenfassung
Schnell gegen die Unsauberkeit aktiv werden, bevor die Ausnahme zur Gewohnheit wird. Bei der Reinigung auf den Einsatz geeigneter Putzmittel achten. Die Katze nicht bestrafen und ihr keinen bösen Willen unterstellen. Körperliche Ursachen sollten direkt durch einen Tierarztbesuch erkannt und behandelt werden. Psychische Ursachen hängen oft mit Veränderungen zusammen und äußern sich meist durch Unsauberkeit, die eigentlich ein Markieren darstellt. Häufig lassen sich die Ursachen durch Aufstellung oder Pflege des Katzenklos erklären.
Krankheiten
Welche Katzenkrankheiten treten häufig auf?
Magen-Darm-Beschwerden
Durchfall mit Blut- oder Schleimbeimengungen im Kot, Erbrechen, verminderter Appetit, Mattigkeit, Bauchschmerzen sowie häufiger Kotabsatz mit zum Teil übermäßiger Anstrengung sind die häufigsten Anzeichen einer Magen-Darm-Erkrankung. Aber auch leichtere Symptome können ein Anlass sein, Ihre Katze beim Tierarzt vorzustellen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer eine Konsultation vereinbaren.Harnsteine bei Katzen
Die Kenntnisse über das Thema Harnsteine bei Katzen haben sich in den letzten Jahren sehr vertieft. Die beobachteten Symptome sind folgende: Die Katze muss häufig urinieren. Sie zeigt beim Urinieren Schwierigkeiten und Schmerzen. Es befindet sich Blut im Urin.
Kastrierte, übergewichtige und wenig aktive Wohnungskatzen urinieren meist weniger und sind daher stärker von Harnsteinen betroffen als aktive Katzen. Auch ältere Katzen oder bestimmte Rassen, wie die Burmakatze, zeigen eine stärkere Neigung zu Harnsteinen. Bei der Behandlung von Harnsteinen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle: Die Zusammensetzung des Futters ist wichtig und sollte die Bildung von Harnsteinen nicht fördern. Zudem hilft ausreichendes Trinken, um die Mineralienkonzentration im Urin, die für die Bildung der Harnsteine verantwortlich sind, so stark wie möglich zu verdünnen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, um die passende Therapie für Ihre Katze zu finden.
Nierenerkrankungen
Nieren sind lebenswichtige Organe, die für die Filterung und Reinigung des Bluts verantwortlich sind. Zudem erfüllen sie noch weitere, wichtige Aufgaben im Körper. Bei Katzen ist die sogenannte Niereninsuffizienz eine der häufigsten Katzenkrankheiten. Hauptsymptome einer Nierenerkrankung bei Katzen sind Fressunlust, vermehrtes Trinken, vermehrter Urinabsatz, Teilnahmslosigkeit, Erbrechen und / oder Gewichtsverlust. Nierenversagen kommt vor allem bei älteren Katzen häufiger vor, üblicherweise in chronischer Form. Bei Katzen mit einer chronischen Nierenerkrankung wird häufig auf eine Spezialnahrung umgestellt. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welches Produkt am besten auf die Bedürfnisse Ihrer Katze zugeschnitten ist.
Lebererkrankungen
So vielfältig wie die Aufgaben der Leber sind auch die Symptome, wenn Lebererkrankungen bei Katzen auftreten. Ein typisches Erscheinungsbild bei Katze, die an einer Lebererkrankung leidet, gibt es leider nicht. Mögliche Symptome sind Appetitlosigkeit, Verhaltensveränderungen, stumpfes Fell oder Gelbfärbung der Augen bzw. des Zahnfleisches. Lebererkrankungen bei Katzen werden meistens durch eine Infektion, Übergewicht, eine Vergiftung oder eine Stauung des Blutes in der Leber ausgelöst. Bei einer Lebererkrankung ist die Umstellung auf eine Spezialnahrung unumgänglich.
Katzen mit Übergewicht
Übergewicht bei Katzen ist eine Erkrankung und kann zu weiteren ernsthaften, gesundheitlichen Problemen führen. So schwächt Fettleibigkeit das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem und erhöht das Risiko für bestimmte Tumore. Auch Diabetes, Harnsteine und Fellprobleme treten häufiger auf. Zur Reduzierung von Übergewicht bei Katzen ist eine Kombination aus Bewegung und abgestimmter, bewusster Ernährung wichtig. Setzen Sie eine übergewichtige Katze niemals auf eine Nulldiät! Dies kann tödlich enden!
Übergewicht ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern kann ernsthafte Folgeerkankungen wie z.B. Diabetes begünstigen. Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselkrankheit. Ursachen dieser Erkrankung können u.a. Adipositas oder eine genetische Veranlagung sein. Bei Diabetes mellitus kommt es zu einer chronischen Erhöhung des Blutzuckergehaltes, da die Produktion des Hormons Insulin gestört ist und daher eine Regulierung des Blutzuckergehaltes nicht mehr gegeben ist. Eine Umstellung auf ein Spezialfutter ist bei dieser Katzenkrankheit empfehlenswert.
Wie kann man Katzenkrankheiten vorbeugen?
Einigen Katzenkrankheiten kann man erfolgreich vorbeugen: Tägliche Pflege, aufmerksame Beobachtung, regelmäßige Check-Ups beim Tierarzt inklusive Impfung sowie eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind gute Möglichkeiten zur Prävention. Katzenbesitzer müssen aufmerksam sein, um Veränderungen im Verhalten des Vierbeiners zu bemerken. Wenn Katzen krank werden, können sich Angewohnheiten verändern. Instinktiv ziehen Katzen sich zurück, vermeiden ausgiebige Streicheleinheiten oder schlafen deutlich länger als beispielsweise zuvor. Bei der regelmäßigen Fellpflege können Ohren, Augen und Zähne der Katze kontrolliert werden, um Auffälligkeiten frühstmöglich zu erkennen. Bei regelmäßigen Routineuntersuchungen untersucht der Tierarzt fachmännisch den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze. Außerdem werden die vorbeugenden Schutzimpfungen aufgefrischt.
Ohne Impfungen und Vorsorge ist das Erkrankungsrisiko für Katzen erhöht. Beachten Sie bitte, dass Freigängerkatzen zusätzliche Impfungen, wie z.B. Tollwut und Katzenleukose benötigen. Körperliche Bewegung ist nicht nur für uns Menschen wichtig, sondern auch für das Wohlbefinden Ihrer Katze. Wie beim Menschen fördert die Bewegung nicht nur die allgemeine Fitness, sondern stärkt auch das Immunsystem. Während Freigängerkatzen sich draußen meistens ausreichend bewegen, müssen Wohnungskatzen u.U. zu ausreichender Bewegung animiert werden. Schaffen Sie Ihrem Vierbeiner eine katzengerechte Umgebung, die sie zum Spielen animiert.
Der Katzenschnupfen
Viele Halter denken sich nichts dabei, wenn man von Katzenschnupfen redet. Hierbei handelt es sich um die häufigste Krankheit bei Katzen, welche jedoch nicht mit einem normalen Schnupfen zu vergleichen ist – leider. Der Katzenschnupfen sollte immer ernst genommen werden, denn hierbei handelt es sich um eine Krankheit, welche durch Bakterien und Viren übertragen wird. Wird der Katzenschnupfen bei den Tieren nicht behandelt, so kann es zum Tod der Katze kommen. Zu den Symptomen gehört zum Beispiel der typische Nasenausfluss. Außerdem niesen Katzen öfter als normal. Ebenso haben betroffene Tiere oft vertränte oder sogar verklebte Augen. Bei den meisten Katzen kann zusätzlich beobachtet werden, dass sie nicht mehr gut fressen und Fieber haben. Vor allem junge Katzen und Kitten sind von dieser Krankheit betroffen. Das macht diese Krankheit so besonders gefährlich, denn die Kleinen haben noch kein so gutes Immunsystem und sind natürlich nicht so stark gebaut wie die normale erwachsene Katze. Sie haben also dementsprechend auch keine Reserven, auf die sie zurückgreifen könnten. Bitte wenden Sie sich bei ersten Anzeichen direkt an Ihren Tierarzt. Auch dann, wenn Ihre Katze nur eines der genannten Symptome zeigt. Gehen Sie immer lieber auf Nummer sicher und stellen Sie Ihr Tier lieber einmal zu viel als einmal zu wenig bei Ihrem Arzt vor. Die Behandlung gegen Katzenschnupfen erfolgt mit Antibiotika. Zusätzlich ist es ratsam, dass Katzen frühzeitig gegen Katzenschnupfen geimpft werden. Dies kann am besten zwischen der achten und zwölften Lebenswoche erfolgen. Anschließend sollte das Tier jedes Jahr die Impfung als Auffrischung bekommen.
Die Katzenseuche
Die Katzenseuche ist auch unter dem Begriff Katzenstaupe bekannt. Hierbei handelt es sich um eine stark ansteckende Katzenkrankheit, welche auf dem zweiten Platz landet. Bei der Katzenseuche handelt es sich um eine Viruskrankheit, welche leider – wie auch der Katzenschnupfen – tödlich bei betroffenen Tieren verlaufen kann. Aus diesem Grund ist es immer wichtig, einen Tierarzt hinzuzuziehen, damit dieser direkt eingreifen kann. Zu den ganz typischen Symptomen dieser Krankheit gehört z.B. hohes Fieber. Außerdem leiden viele Katzen an Mattigkeit und Bewegungsunlust. Sie schlafen also wesentlich mehr als sonst und haben auch keine Lust mehr zum Spielen. Zusätzlich erbrechen betroffene Tiere und zeigen Appetitlosigkeit. Wenn Sie Ihre Katze rechtzeitig dem Tierarzt vorstellen, kann durch eine entsprechende Behandlung ein schlimmerer Verlauf verhindert werden. Die Behandlung erfolgt normalerweise mit Interferonen, einer Infusion gegen das Austrocknen sowie Serum-Antikörpern. Auch die Katzenseuche kann mit einer Impfung, welche zwischen der sechsten und zwölften Lebenswoche verabreicht wird, im Vorfeld verhindert werden. Die Auffrischung erfolgt regelmäßig alle drei Jahre.
Ektoparasitenbefall
Leider können die lieben Samtpfoten von einer Vielzahl an unterschiedlichen Parasiten heimgesucht werden. Vor allem Freigänger können gerne mal Zecken, Flöhe, Räudemilben oder Ohrmilben mit nach Hause bringen. Doch auch Wohnungskatzen werden manchmal befallen, wenn sie Kontakt zu anderen Tieren haben. Selbst wir Menschen können diese Parasiten übertragen, wenn wir Kontakt zu einem betroffenen Tier hatten und dann nach Hause zur Wohnungskatze fahren. Leidet die Katze unter einem Flohbefall, so können Sie mit verschiedenen Mitteln arbeiten, welche – je nach Produkt – entweder beim Tierarzt, im Zoofachhandel oder sogar online gekauft werden können. Hier gibt es Halsbänder, Flohpulver und Shampoo. Vergessen Sie jedoch nicht, neben der Katze auch die Umgebung zu reinigen. Saugen Sie alles mehrmals ab und entsorgen Sie direkt die Staubsaugerbeutel in den Müll. Zusätzlich gibt es hier auch Spray, mit welchem der Kratzbaum, das Sofa und Co. abgesprüht werden sollten. Der Schlafplatz hingegen sollte bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine gewaschen werden, um sicher zu gehen, dass die Flöhe, deren Eier und die verpuppten Parasiten absterben. Zecken lassen sich direkt und problemlos entfernen. Besonders einfach geht das mit einer speziellen Zeckenzange. Versuchen Sie jedoch immer, die Zecken komplett, d.h. inkl. Kopf, zu entfernen. Die nächsten Tage ist Vorsicht geboten, weil Zecken z.B. auch Krankheiten übertragen könnten. Wenn sich also das Verhalten Ihrer Katze ändert, so suchen Sie bitte den Tierarzt auf. Die Spot-On Mittel werden bei beiden Parasiten angeboten und haben eine Wirkung, die über mehrere Wochen anhält. Aus diesem Grund sollten Sie Ihrer Katze das Spot-on-Mittel regelmäßig verabreichen. Dieses wird den Tieren in den Nacken geträufelt, so dass sie es nicht ablecken können. Viele nutzen im Übrigen auch unraffiniertes Kokosöl. Die Katze sollte damit alle 2-3 Tage eingerieben werden. Flöhe und Zecken hassen diesen Geruch. Bei Flöhen und Zecken ist also normalerweise der Besuch beim Tierarzt nicht zwingend erforderlich. Während die Katze bei den Zecken oft keine Symptome zeigen, ist es bei Flöhen vor allem so, dass sich die Tiere vermehrt kratzen, aus dem Schlaf hochschrecken oder sich sogar kahle Stellen bilden. Das sieht bei einem Befall von Ohr- oder Räudemilben leider schon wieder anders aus, so dass hier ein Tierarzt eine dementsprechende Behandlung vornehmen muss. Der Befall durch Milben wird vor allem oft durch ein häufigeres Kratzen deutlich. Während bei den Räudemilben der Körper angegriffen wird und es überall juckt, zeigt eine Katze, die unter Ohrmilben leidet, dieses vor allem dadurch, dass sie sich gezielt am Ohr kratzt oder häufig den Kopf schüttelt. Der Tierarzt kann nun die Ohren säubern und ein Mittel geben. Auch hier gibt es ganz spezielle Spot-on-Mittel.
Der Endoparasitenbefall
Bei einem Endoparasitenbefall handelt es sich um einen Parasitenbefall in dem Dünndarm. Sie werden auch als Hakenwürmer, Bandwürmer oder Spülwürmer bezeichnet und bekommen eine Länge von 5-10 cm. Katzen werden vor allem durch das Fressen von Beutetieren befallen. Fressen sie also eine Maus, die an einem Würmerbefall leidet oder deren Eier in sich trägt, so werden diese auf die Katze übertragen. Die Übertragung ist auch über den Kot möglich. Des Weiteren können sich Kitten über die Muttermilch der Katzenmama infizieren. Würmer können durch den Katzenkot entdeckt werden. Die Symptome sind unterschiedlich: Die meisten Katzen zeigen Appetitlosigkeit und entwickeln ein struppiges Fell. Des Weiteren ist zu beobachten, dass die Katzen immer dünner werden und ab und zu erbrechen betroffene Tiere sogar. Der Besuch bei einem Tierarzt steht auch hier auf dem Plan. Dieser kann nun eine Wurmkur verabreichen, welche im Übrigen auch online bestellt werden kann und hier in der Regel etwas günstiger ist. Aber auch die Gabe von Spot-on-Mitteln ist beim Befall von Würmern möglich.
FIP
Die FIP Katzenkrankheit, die Feline infektiöse Peritontitis, wird durch Coronaviren ausgelöst. Leider sterben die meisten betroffenen Samtpfoten bei dieser Krankheit an einer Bauchfellentzündung. Bei vielen Fällen haben Katzen mit einem aufgeblähten Körper zu kämpfen und zeigen Appetitlosigkeit. Außerdem sind sie müde, liegen viel rum und schlafen mehr als sonst. Es gibt allerdings verschiedene Verläufe dieser Krankheit:
Bei einer trockenen Verlaufsform kommt es zu einer Entzündung der inneren Organe, während bei der feuchten Verlaufsform das Tier an einer Bauchwassersucht erkrankt, welche den Körper aufbläht. In beiden Fällen ist die Krankheit jedoch chronisch und endet unbehandelt tödlich für das Tier. Wichtig ist es, dass Sie immer abklären lassen, ob es sich auch wirklich um FIP handelt, denn bei dieser Krankheit ist die Diagnose nicht immer einfach.
Seit einiger Zeit gibt es ein Medikament gegen FIP, das gute Heilungschancen hat. Dieses Medikament ist in Deutschland jedoch nicht zugelassen und viele Tierärzte kennen es nicht oder erwähnen es nicht. Es gibt FIP-Selbsthilfegruppen im Netz, auch bei Facebook, in denen man sich Hilfe suchen kann. Eine Behandlung ist aber sehr teuer, und wird wegen der fehlenden Zulassung auch von keiner Krankenversicherung getragen.
Das Coronavirus kann durch Kot oder Speichel übertragen werden und ist zunächst nur ein Magen-Darm-Virus. Nicht schön, aber 99,6 % aller Katzen durchstehen die Infektion mit wenigen oder keinen Symptomen oder können gut behandelt werden.
Nur bei 0,04 % der Katzen mutiert dieses Virus. FIP ist nur ansteckend über das Sekret, das sich im Bauchraum befindet. Eine Katze, die akut an FIP erkrankt ist, scheidet aber natürlich Coronaviren aus und kann damit andere Katzen infizieren. Wichtig zu wissen ist, dass 90 % aller Katzen (auch ohne Erkrankung) Träger dieses Virus sind.
FIV
FIV ist die Abkürzung für eine Erkrankung, die durch ein Virus hervorgerufen wird, mit dem Katzen sich infizieren können. Es verursacht bei ihnen eine Immunschwäche, die jedoch lange Zeit nach der Infektion symptomlos bleiben kann und manchmal nur durch Zufall entdeckt wird. Es handelt sich um den Retrovirus, das in der Fachsprache Felines Immundefizienz Virus genannt wird. „FIV“ ist also die Abkürzung für die drei Anfangsbuchstaben. Katzenliebhaber sprechen eher von Katzen-AIDS, wenn sie sich über diese Krankheit unterhalten. AIDS deshalb, weil die Folgen dieser viralen Erkrankung denen ähneln, die die HIV-Infektion beim Menschen mit sich bringt. Allerdings ist das Virus NICHT von Katze auf Mensch übertragbar. Katzenhalter, deren Katze erkrankt ist, müssen sich also keinerlei Sorgen machen, dass sie selber sich anstecken könnten.
Wie überträgt sich das FIV-Virus? Katzen infizieren sich mit dem Erreger über Blut und Speichel anderer erkrankter Katzen. Das Virus wird damit vor allem durch Beißereien übertragen. Aber auch eine Infektion beim Deckakt, im Spiel und bei der Körperpflege sind möglich. Es kann sein, dass eine infizierte Katze lange Zeit unbeeinträchtigt bleibt. Das Virus sorgt allerdings ganz allmählich für den Zusammenbruch des Immunsystems. Die Abwehrkräfte des Tieres nehmen ab. Kommt jetzt ein anderer Keim, sei es ein Virus, ein Bakterium, ein Parasit oder ein Pilz daher, der gesunden Schmusetigern kaum Probleme bereiten würde, wird die FIV-Katze richtig krank. Ihr Immunsystem wird mit dem Angreifer einfach nicht mehr fertig. Letzten Endes verstirbt sie unter Umständen sogar. Bleibt die Katze in der Wohnung, kann sie auch mit FIV sehr alt werden… Deshalb sollten FIV-Katzen in der Wohnung oder im Haus gehalten werden. Dort ist die Wahrscheinlichkeit gering, sich mit irgendeinem Erreger zu infizieren, dem sie nicht mehr Herr werden würden. Außerdem können FIV-Katzen auf diese Weise keine anderen bis dato gesunden Katzen anstecken. Denn im schlechtesten Fall genügt schon das Trinken aus einem gemeinsamen Wassernapf oder Fressen aus einer Futterschüssel, um das Virus zu übertragen. Allerdings ist die Übertragung durch Bisse sehr viel wahrscheinlicher. Bleibt die Katze in der Wohnung kann sie auch mit FIV sehr alt werden. Der Tierhalter sollte darauf achten, dass er außerhalb seiner vier Wände keine kranken Katzen streichelt, um die eigene Katze Zuhause nicht zu gefährden.